Neuruppin: Bunte Proteste gegen AfD-Kundgebung

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Anlässlich einer ersten Kundgebung der rechtspopulistischen AfD in Neuruppin haben am frühen Abend mehrere hundert Menschen für die Unterstützung von Flüchtlingen protestiert. Gleichzeitig wurden Hass und Rassismus eine Absage erteilt. Die Protestveranstaltung wurde hauptsächlich von zivilgesellschaftlichen Initiativen aus Neuruppin, Fehrbellin und Wittstock/Dosse getragen und zog ungefähr 300 Menschen, darunter auch viele Flüchtlinge an. Neben klaren Statements gegen die flüchtlingsfeindliche Abschottungspolemik AfD wurde hier aber auch ein kulturelles Begleitprogramm mit viel Musik und Tanz geboten.

Die Alternative für Deutschland führte ihre Versammlung dagegen eher wie einen öffentlichen Stammtisch durch. Von einer auf einem Lkw aufgebauten Bühne polemisierten mehrere Funktionäre der Partei zu Flüchtlingen, dem Islam, der Distanz zu „Links“ und „Rechts“, explizit dann noch einmal gegen vermeintlichen „Linksfaschismus“ und ähnlichen Themen, die so auch bei PEGIDA-Veranstaltungen angesprochen geworden wären. Allerdings scheinen derartige Versammlungen im Norden Brandenburgs momentan nicht wirklich zu ziehen. Gerade einmal rund 100 Sympathisant_innen waren zu der heutigen Veranstaltung in Neuruppin erschienen. Mehrere ähnliche Versammlungen in Pritzwalk (Landkreis Prignitz) hatten zuvor ebenfalls kaum mehr Menschen angelockt.

Aufmerksam begleitet wurde die heutige AfD-Kundgebung in Neuruppin jedoch von einzelnen Funktionären und Sympathisant_innen der regionalen NPD, darunter der Neuruppiner Stadtverordnete Dave Trick und Pierre B. aus Nauen, die sich unter die Versammlungsteilnehmer_innen gemischt hatten. Beide saßen unlängst auf der Anklagebank, weil sie im Jahr 2014 einen linken Wahlhelfer angegriffen haben sollen. Sowohl Trick als auch B. wurden in erster Instanz zu Bewährungsstrafen verurteilt, legten jedoch Rechtsmittel gegen den Rechtsspruch ein.

Fotos:

2016.02.22 Neuruppin AfD Kundgebung und Protestkundgebung  (22)

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